Freitag, 17. August 2018
Babelina & Button verabschiedet sich
Fast 9 Jahre hat Babelina & Button mich begleitet, war ein mal mehr, mal weniger bedeutender Bestandteil meines Lebens. Geboren wurde dieses "Kind" aus zweierlei Gründen: einerseits finde ich bis heute viele kommerziell gefertigte Kindersachen, egal ob für grössere oder ganz kleine Kinder, schlichtweg erbärmlich schlecht gemacht, lieblos, in fragwürdiger Qualität, oder nicht meinem Geschmack oder Anforderungen entsprechend, zum andern war und ist bis heute das Nähen und Kreativ-Sein unverzichtbar für mich. Ein Tag ohne Nähen oder zumindest ohne mich mit Stoffen, Schnitten und dergleichen befasst zu haben ist fast ein verlorener Tag.
Meine Kinder sind mittlerweile 9 und 6 Jahre alt und gehen zur Schule, und auch ich persönlich habe mich verändert. Ich nähe heute einen Grossteil meiner Kleider selbst, weil ich auch für mich ab der Stange wenig finde, das meinem Geschmack entspricht. Ich habe nebst meiner Familie einen grossen Garten und noch andere Interessen. Zudem habe ich nebst den vielen positiven Ergebnissen halt immer wieder erleben müssen, dass viele potentielle Kundinnen nicht nachvollziehen können, was den Wert eines von mir hergestellten Artikels ausmacht (im Geiste zieht man doch gern den Vergleich mit Billig-Massenware aus Fernost), oder die bei Bestellungen nicht verstehen konnten, dass ich keine Fabrik im Keller habe und nicht schon am nächsten Tag den fertigen Artikel liefern kann. Und auch wenn die guten Erfahrungen bei Weitem überwiegen, bis heute, so merke ich halt doch, dass ich mich gewissen Sachen nicht mehr aussetzen mag. Zudem gibt es heute so viele "Näh-Muttis" mit Overlock und Stickmaschine, da werden massenhaft Pumphosen, Halssocken und Beanies produziert, und entsprechend sinken auch die Preise, weil ja alle - um jeden Preis buchstäblich - verkaufen wollen. Nischenprodukte wie aufwändig und in liebevoller Handarbeit hergestellte Spieluhren verkaufen sich eben auch nicht in grosser Menge, und so stellt sich bei mir öfters die Frage, ob sich der ganze Aufwand noch lohnt. Finanziell war es ja ohnehin immer nur ein Hobby, aber auch das muss ordentlich betrieben werden und verlangt nach einem gewissen Mindesteinsatz.
Ich habe immer wieder darüber nachgedacht, wie es weiter gehen soll. Viele Leute haben gesagt, ach, mach doch weiter, und so habe ich bis auf eine oder zwei Ausnahmen jedes Jahr ein oder zwei Weihnachtsmärkte absolviert und fleissig Visitenkarten verteilt, um Kunden zu gewinnen. Ich habe sogar neue Labels bestellt, um mich selbst zum Weitermachen zu motivieren. Aber nach einem sehr unschönen persönlichen Erlebnis letzte Weihnachten habe ich auch in andern Belangen vieles sehr hinterfragt, und so bin ich diese Tage zum Schluss gekommen, Babelina & Button zugunsten anderer Projekte und vor allem um meiner selbst Willen nach und nach gehen zu lassen. Es wird kein Schluss von heute auf morgen sein, ich werde sicher noch den eine oder andern Markt besuchen, schliesslich habe ich noch ein grosses Stofflager, das ich etwas reduzieren möchte. Ich werde aber keine Aufträge mehr annehmen. Ansonsten aber werde ich nach und nach abbauen. Natürlich werde ich auch weiterhin meine eigenen Kinder und die von lieben Freunden benähen, und vor allem nähe ich auch für mich. Langfristig möchte ich mich auch wieder meiner früheren Leidenschaft, die ich vor allem wegen der Kinder etwas auf Eise gelegt hatte, zuwenden: dem Entwerfen und Anfertigen von meinen Künstler-Teddybären.
Es war mir eine grosse Freude, dass ich so viele Kinder mit Kleidern oder Accessoires von mir ausstatten durfte, dass sicher nicht wenige Kinder mit meinen Spieluhren ihre ersten Lebensjahre in den Schlaf begleitet wurden oder mit meinen Taschen in den Kindergarten gestartet sind. Einige nette Bekanntschaften, die bis heute anhalten, sind aus meiner Tätigkeit entstanden, auch wenn aus den kleinen Mädchen von damals schon junge Damen geworden sind. Und wer weiss, vielleicht haben einige junge Familien aus zweiter Hand ein Shirt oder ein Höschen mit meinem Label und haben Freude daran - dann freue auch ich mich, dass meine Sachen weitergereicht werden und lange halten.
All den lieben Kundinnen und Kunden, die bei mir Artikel in Auftrag gegeben haben, ohne immer so exakt zu wissen, wie die Sachen letztlich ausfallen, danke ich für ihr Vertrauen in meine Kreativität. Allen die mich jedes Jahr, teilweise von weit her, an meinen Weihnachtsmärkten besucht haben, nur um wieder etwas Neues in grösser zu kaufen, danke ich von Herzen für ihre Treue, und auch allen andern, dass sie bereit waren, spontan etwas zu kaufen und einer komplett Unbekannten einen kleinen Zustupf zu verschaffen. Ich hatte so viele wunderbare Begegnungen, und obwohl ich als introvertierte Person sehr unter sozialer Phobie leide, habe ich die Stunden am Marktstand immer genossen und etwas dabei gelernt - auch wenn mir in gewissen Jahren fast die Füsse abfroren.
Ein spezieller Dank geht auch an meinen Mann, der mich in all den Jahren mit viel Geduld und grossem Einsatz unterstützt hat. Er hat mir stets Freiraum verschafft, um Nähen zu können, hat Stoffbeigen, Schnittmuster und Kisten mit Material überall toleriert, hat Kinder gehütet und bekocht und Marktstände auf- und abgebaut, und wahrscheinlich vieles mehr, das gewiss nicht selbstverständlich war.
Ich werde dieses Jahr ohne vorab dafür zu werben sicher noch am Markt teilnehmen, aber alles Weitere steht noch in den Sternen.
Nochmals ein riesiges Dankeschön an Euch alle!
Donnerstag, 19. November 2015
Letzte Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt...
Weil ich ja gesundheitlich und familiär bedingt nicht wirklich viel für meinen Stand nähen konnte, obwohl ich mir vorgenommen hatte, schon im Sommer zu beginnen, muss ich - trotz grosser Müdigkeit - eben jetzt ordentlich ran an das Maschinchen. Dieses läuft auf Hochtouren und zeigt wieder mal seine Macken (meine Bernina ist eine echte
So gab es nicht nur neue Applikationen für die tollen Kindertaschen.
Sondern auch neue Designs für die beliebten und praktischen Wärmekissen. (Die sich auch prima für Grosse eignen.)
Die Designs sind übrigens © von Babelina & Button...
Wer also noch etwas Nettes für Klein (und eben auch Gross) sucht, sei herzlich eingeladen, in etwas mehr als einer Woche an den Weihnachtsmarkt Neerach zu kommen. Und sei es nur für einen Schwatz. Glühwein kann ich selbst leider keinen anbieten, aber mit dem darf man sich gerne an einem andern Stand eindecken. Ich freue mich natürlich über jeden Besuch. Wen ich nicht persönlich kenne, der darf mich gerne auch anquatschen - leider kann ich Menschen in Realität oft kaum ihren Facebook oder Blogger Profilbildchen zuordnen, und Markttage sind für mich immer so voll von Eindrücken, dass es mir manchmal schwer fällt, das alles einzuordnen. Seid also nicht böse, wenn ich dann etwas zerstreut bin. :-)
Donnerstag, 29. Oktober 2015
Babelina & Button am Weihnachtsmarkt Neerach
Aber was mache ich dann mit den vielen Labels? |
Ich kaufe oft Dinge die mit meiner grössten Leidenschaft zu tun haben, im Ausland. Und bedanke mich jedes mal, wenn die Einkäufe eintreffen. Und es bestätigt mich in meiner Haltung, wenn ich erlebe, wie alle Verkäufer jeweils sehr dankbar sind und meine Mitteilung schätzen. (Wer mag darf meinen andern Blog besuchen. Ja, ich bin eine dieser seltsamen Personen die mit altmodischen Kleidern rumlaufen... :-) )
Wer die freundliche Atmosphäre dieses Marktes geniessen möchte, kann sich anschliessend auch bei einem Spaziergang im Neeracher Ried die Beine vertreten. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt, und abends kommt der Samichlaus. Natürlich wird es auch wieder viel Farbenfrohes aus meiner "Produktion" zu sehen (und kaufen) geben. Und es sind auch zwei neue Mützenmodelle mit dabei! Ich muss noch ein wenig an die Nähmaschine sitzen, denn ich habe in den vergangenen Monaten mehr für mich und die Kinder genäht.
Steinmaurstrasse
8173 Neerach
14-19h
(Achtung, der Dorfkern ist teilweise gesperrt)
Mittwoch, 28. Mai 2014
Rosalie zieht nach Berlin!
Zum andern hat der viel zu milde Winter einen sehr frühen Frühling beschert, so dass ich sehr viel Gartenarbeit auf einmal erledigen musste, wodurch ich mir noch eine weniger harmlose Entzündung im Daumen- und Handgelenk zuzog.
Vor einiger Zeit wurde ich von einer netten Dame aus Berlin kontaktiert, die meine Eulenspieluhr Rosalie gesehen hatte und die eben so eine für ihr erstes Enkelkind bestellen wollte, mit der Melodie aus dem Lieblingsfilm von ihr und ihrer Tochter, der künftigen Mama. Drei Nüsse für Aschenbrödel. Ich liebe den Film ja auch über alles, und mittlerweile kennt und liebt ihn auch meine Tochter.
Mit der Kundin einigten wir uns auf eine geschlechtsneutrale "Ausstattung", mit mintfarbenen Akzenten, und sie wünschte sich noch Füsse für die Eule. Ich selbst habe nie daran gedacht, welche zu nähen, und nachdem ich diese nun machen musste, ist mir auch klar, dass dies künftig auch nicht der Fall sein wird. Um die Füsse wenden und stopfen zu können, brauchen sie eine gewisse Grösse, und ich habe drei Versionen genäht, bis es geklappt hat. Trotzdem hat mir meine Erfahrung als Bärenmacherin wieder mal viel geholfen.
Gestern Abend nun ist Rosalie fertig geworden, die Spieluhr mit der bezaubernden Melodie ist sicher im Bäuchlein verstaut und fixiert, Rosalie selbst ist gut gefüllt und schön rund und anschmiegsam mit ihrem Federkleid aus Öko-Teddyplüsch aus reiner Baumwolle. Nun ist sie also flügge und wird heute ihre Reise in den Norden antreten. Ich habe wieder mal eine sehr positive Erfahrung mit einer Kundenbestellung gehabt. Es ist ja leider nicht immer so.
Donnerstag, 10. April 2014
Neue Artikel im Shop
Nun scheint die Sonne, und somit ist ein Fototermin angesagt.
Mittwoch, 26. März 2014
Frühlingserwachen - Geburtstagskleid und Waldorf Puppe
Nach einem katastrophalen 2013 mit zahllosen Unfällen und andern unerfreulichen Ereignissen und der anstrengenden Zeit der Weihnachtsmärkte habe ich den Winter etwas ruhiger verbracht. Ausserdem habe ich mich vermehrt meinem Hobby gewidmet. Ich habe, wie einige vielleicht wissen, eine ausgesprochene Schwäche für Vintage-Schnittmuster und alles, was damit zu tun hat. In der letzten Zeit ist meine Sammlung an dazu gehörenden Accessoires (Schmuck und Hüte aus den 40er und 50er Jahren) etwas zu gross geworden, so dass ich dort aktiv werden musste....
Am 21. März hat das Tochterkind seinen fünften Geburtstag gefeiert. Derzeit steht sie total auf Röcke und Kleidchen, was mich als Mutter einerseits freut, habe ich ja noch einen Buben der mit Hosen benäht werden kann, aber zwischendurch macht es mich auch fast wahnsinnig, wenn das Kind bei klirrenden Minustemperaturen nach seinen Sommerröckchen verlangt und jegliche Hosen verweigert.
Zum Geburtstag nun habe ich ihr ein Kleidchen versprochen. Dazu hatte ich diesen tollen Stoff von Michael Miller im Kopf.
Montag, 27. Januar 2014
Karnevals-Kostüme zum Ersten....
Ich gebe zu, ich bin kein Fan der Karnevalszeit. In meiner Region ist nicht viel von den ursprünglichen Bräuchen der "Fasnacht", wie sie im alemännischen heisst, geblieben. Trotzdem erinnere ich mich, wie ich mich als Kind gern verkleidet habe und am Kinderumzug teilgenommen habe.
Dieses Jahr wollten wir deshalb zum ersten Mal unsern Kindern an der Kinderfasnacht teilnehmen lassen. Das war doch etwas aufregend für uns Eltern. Ein passendes Kostüm für beide zu finden war nicht leicht, zumal ich sie als Pärchen schicken wollte. Solange Junior noch keine eigene Meinung hat und auch nicht spricht, wollte ich davon profitieren, dass er sich gegen den Partnerlook mit der grossen Schwester nicht
Zuerst fanden intensive vorwiegend gedankliche Vorarbeiten statt. Wie genau sollte das aussehen? Welches Material? Welche Techniken? Ich entschied mich für Fleece, da er schön warm hält und leicht zu verarbeiten ist. Zuerst wollte ich für beide Overalls nähen, damit die Kinder unter den Kostümen ihre Schnee-Anzüge tragen könnten. Als dann aber der Rock konkrete Formen annahm und sich zu einem super-bauschigen Tutu entwickelte, beschloss ich, für die Tochter einfach eine Art Leggins und einen etwas längeren Pulli mit Stehkragen zu nähen, weit genug für zwei Schichten Thermo-Unterwäsche.
Den Overall für Junior in Übergrösse und grossem Zipper in der Mitte verzierte ich mit Applikationen an den Beinen, damit es wie Gras aussieht. Auf dem Popo sitzt keck ein Glückskleeblatt.
Die Mützen waren die grösste Herausforderung. Da ich ja keinen fertigen Schnitt hatte, musste ich Handgelenk mal Pi etwas zuschneiden. Als Basis diente mir für meine Tochter der Grundschnitt meiner Eulenmütze, für den Kleinen entwarf ich ebenfalls frei Schnauze
Am Sonntag sollte der Umzug stattfinden, am Samstagabend fiel mir mit Schrecken noch ein, dass ich a) noch keine Krone für die Pilzprinzessin hatte und b) noch Taschen für das Konfetti hätte machen wollen. Nachdem die Kinder im Bett waren, konnte ich mich auch diesen Aufgaben noch widmen. Zum Glück hatte ich noch roten Fleece mit weissen Tupfen, sowie roten dicken Bastelfilz vorrätig, aus dem ich ratz-fatz zwei Taschen schusterte. Aus gelbem Filz und ein paar ebenfalls meinem Fundus entsprungenen facettierten Glas-Steinen entstand die Krone, einer echten Pilzprinzessin würdig.
Bei der Prämierung der maskierten Kinder hätten meine beiden Pilze den ersten Platz belegt. Da wir aber mit den müden Kindern und den ganzen kakophonischen Musikern in der Halle nicht bis halb fünf warten konnten (meines Erachtens ist das auch schlecht geplant, bei einem Kinderanlass, der schon um 12:30 beginnt...), haben wir das verpasst. Aber ich hatte ja eigentlich gar nicht an der Prämierung teilnehmen wollen, und dass die Kinder Spass hatten und ich von vielen lieben Leuten Komplimente bekam, hat mir eigentlich mehr bedeutet.
Falls Euch meine Kostüme inspirieren, wäre ich froh, wenn Ihr sie nicht einfach kopiert, sondern vorher fragt und vielleicht kreativ eigene Elemente einbringt - danke!
Geistiges Eigentum
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